Freitag, 31. Januar 2014

Freiberufler Träume in der dunklen Jahreszeit oder Nischen-Strategie als Freiberufler?

Die Freiheiten, die das Freiberufler-Dasein mit sich bringt, können – richtig genutzt – für den einen oder anderen auch sehr angenehme Rahmenbedingungen für das Arbeiten möglich machen. Wann, wo und auch wie lange man arbeitet, kann Mann/ Frau „selbständig“ entscheiden, ebenso liegt natürlich die Verantwortung für den Abschlusssaldo auf dem Kontoauszug „ständig bei Mann/ Frau selbst.




Stefanie Maeck (Karriere-Spiegel Autorin) schreibt über einen Freiberufler- „Traum“ von Selbstverwirklichung, Lifestyle und der „4-Stunden-Woche“

Existentielle Gedanken scheint kein Selbstständiger sich machen zu müssen, als Freiberufler gehört man zum Jet Set, sicher auch zu den Yuppies. Man wechselt zwischen den schönsten,  angesagtesten und exotischsten Locations dieser Welt, genießt einen hedonistischen Lebensstil, geprägt von Konsum und Exklusivität, inszeniert sich selbst und sieht sich als Entwickler einer neuen, weltoffenen, zwanglosen und vollkommen zwangfreien Leitkultur.
Um seinen persönlichen Erfolg zelebrieren zu können, scheint es zu reichen, hin und wieder gelangweilt zum Laptop oder zum Smartphone zu greifen und ein wenig auf den Tasten zu klimpern oder sich Leitfiguren wie Tim Ferriss und seine „4-Stunden-Woche“ zu suchen.
So trifft man sich also in lockerer Runde an verschiedensten Traumorten dieser Welt, wohlorganisiert und in Rechnung gestellt durch einen Freiberufler – der hier möglicherweise auch eine Nische für seine persönliche Gewinn- und Verlustrechnung entdeckt haben mag…
Als Mitglied dieser Gruppe digitaler Weltenbummler erhält man in abendlichen Feedbackrunden Inspiration, Austausch und natürlich auch Bestätigung für diese Form der Auslebung von Freiberufler Träumen. Ich komme nicht umhin, mich erinnert zu fühlen an die Marketingaktivitäten verschiedener Anbieter von Sport- und Gruppenreisen für Singles mit Niveau…

An das Erwachen am Ende des Traums hat Frau Maeck anscheinend aber nicht gedacht.


Vielleicht sollten wir uns doch mehr auf die Inhalte unseres Freiberuflerdaseins konzentrieren und ein bisschen Bodenhaftung bewahren. Nicht jeder ist ein Genie und will vorreiterlich die Arbeits- und Lebenswelt revolutionieren und hat hierbei seine Rolle als Leitfigur vor Augen. Natürlich können wir diejenigen beglückwünschen, deren Genialität ihnen unbeschränkten Zugang zu aller mondäner und lifestyle-definierender Selbstverwirklichung bietet und gönnen ihnen – vielleicht nicht immer ganz neidlos - ihren schrankenlosen Erfolg.


P.S. …und im übrigen genießen schon heute nicht wenige Freiberufler einige Freiheiten, zu denen auch die einer flexiblen Arbeitsortswahl gehört, und ermöglichen diese auch ihren Mitarbeitern, nur sie LEBEN bereits diesen persönlichen LIFESTYLE, den sie sich ohne externe Assistenz ermöglichen können, für den sie auch keine anregende  Reisegruppe benötigen und OHNE dies öffentlichkeitswirksam in Szene setzen zu wollen. Ebenso akzeptieren sie im Übrigen auch kommentarlos die Nachteile der Selbständigkeit… (Wurde mir zugeflüstert  :) )

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